Mit Freud in Berlin
  • Gedenktafeln (Mit Freud)
  • ADRESSEN
  • Routen
  • Tafel- und Poster-Galerie
  • Kontakt

Ilse Seglow

(Bearbeitungsstand vom 12. Dezember 2021)

Ilse Seglow (* 28. Oktober 1900 in Hamburg; gest. 9. Juli 1984 in London) , geb. Seligmann, verh. Goldner und verh. Ziegellaub war eine deutsch-britische Psychotherapeutin, Sozialarbeiterin, Schauspielerin und eine Pionierin der Gruppenanalyse. Seglow ist der selbstgewählte Name, den sie sich im Londoner Exil zugelegt hatte.

 

Berliner Adressen

Interview mit Ilse Seglow

 Biographie

      Das rebellische Kind

      Das Berliner Theaterleben und sein Ende

      Im Zentrum der linken Soziologie in Frankfurt

      Flucht nach Paris und Rückkehr nach Berlin

      Im Exil in England

      Ausbau von Gruppenanalyse und Beratungsangeboten

      Literatur

English Chronicle

Zum Stadtplan

Gedenktafel

Berliner Adressen

1929 Saargemünder Str. 27
1931 Motzstr. 60 bei Herz

1931 Privatstr. an der Bahn (heute Bechstedter Weg 3 III)

1936 Duisburger Str. 2

Interview mit einer unbekannten Journalistin, vermutlich im Sommer 1980. Ausschnitt: Ilse Seglows Analyse bei Karl Landauer

 

Zur Biographie:

Das rebellische Kind

 Als Tochter des liberalen Rabbiners Caesar Seligmann und seiner Frau Ella, geb. Kauffmann, wurde Ilse Magdalene Seligmann am 28. Oktober 1900 in Hamburg geboren. Sie hatte zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester.

 Die Familie Seligmann zog 1902 nach Frankfurt am Main, wo Ilse die Schule besuchte. Sie wird als ein rebellisches Kind beschrieben, das früh den Mut aufbrachte, gegen wahrgenommenes Unrecht zu protestieren. Obgleich ausgesprochen intelligent, führten ihre schlechten Noten in Mathematik, die Vernachlässigung ihrer Hausaufgaben sowie ihre Neigung, die Lehrer zum Narren zu halten, zum vorzeitigen Verlassen des Gymnasiums.

 Ilse Seligmann arbeitete zunächst als Kindergärtnerin und Sozialarbeiterin und absolvierte eine Schauspielausbildung bei Louise Dumont in Düsseldorf.

Das Berliner Theaterleben und sein Ende

Bereits seit der Schulzeit engagierte sie sich in der deutsch-jüdischen Jugendbewegung Kameraden. Hier lernte sie den Arzt Martin Gerhard Goldner kennen, den sie 1926 heiratete. Das Paar zog gemeinsam nach Berlin, wo sich Ilse Goldner für das politische Theater Erwin Piscators begeisterte.Sie übernahm verschiedene Engagements an deutschen Bühnen, bis ihr in Potsdam 1929 vom Intendanten gesagt wurde, sie sei zwar sehr begabt, sehe aber zu jüdisch aus. Sie beschloss, Psychoanalytikerin zu werden und wurde 1930 nach bestandener Begabtenprüfung zum Studium der Soziologie, Psychologie und Geschichte in Berlin zugelassen.Von Max Eitingon wurde ihr eine Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut in Aussicht gestellt, sobald sie ihr Studium abgeschlossen hätte.

In Berlin verkehrte sie in Bohème-Treffpunkten wie der Lunte und der Katakombe und wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. 1931 arbeitete sie bei Wilhelm Reichs Beratungsstelle für Sexualaufklärung.

Im Zentrum der linken Soziologie in Frankfurt

Ende 1931, nach Scheidung von Goldner, wechselte sie zum Soziologiestudium bei Karl Mannheim an die Frankfurter Universität. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Schauspiel und Gesellschaft“ wurde von Norbert Elias betreut, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband. Entscheidend geprägt wurde sie von abendlichen Diskussionsrunden des Instituts für Sozialforschung im Café Laumer, wo sich neben Mannheim und Elias auch Persönlichkeiten wie Paul Tillich, Erich Fromm, Max Horkheimer, Theodor Adorno, Kurt Goldstein, Max Wertheimer und Sigmund Fuchs (der sich später im Exil S.H. Foulkes nannte und die Gruppenanalyse entwickelte) einfanden. Sie begann eine Analyse bei Karl Landauer. Aufgrund der politischen Entwicklung in Deutschland blieben ihr der Abschluss der Dissertation sowie die psychoanalytische Ausbildung jedoch verwehrt.

Flucht nach Paris und Rückkehr nach Berlin

 1933 drohte Ilse Goldner als Kommunistin im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und als Jüdin die Verhaftung. Sie floh mit ihrem neuen Partner, dem Dramaturgen Joseph Ziegellaub nach Paris. Die beiden heirateten und ihr gemeinsamer Sohn Peter wurde geboren. Ilse Ziegellaub beteiligte sich am Aufbau eines Hilfskomitees für jüdische Flüchtlinge und verdiente durch Buchbinderei den Lebensunterhalt für ihre Familie. Ende 1934 kehren die Ziegellaubs zurück nach Deutschland.Ilse konnte mit ihrem neuen Ehenamen unentdeckt bleiben. Ihre Ausbürgerungsurkunde vom 17.11.1939 war noch auf den Namen Ilse Goldner ausgestellt. Joseph Ziegellaub nahm in Berlin eine Assistentenstelle bei dem Leiter des Jüdischen Kulturbundes, Fritz Wisten an und Ilse war im psychoanalytischen Kindergärtnerinnenseminar ihrer Freundin Nelly Wolffheim tätig.

Im Exil in England

1937 emigrierte Ilse Ziegellaub mit ihrer Familie nach England, wohin sich bereits ihre Schwester Eleonore (Lore) in Sicherheit gebracht hatte, die im Exil unter verschiedenen Namen (Evelyn Anderson, Evelyn Lend, Mary) als Journalistin im sozialistischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten kämpfte. Es gelang, auch die Eltern und weitere Freunde nach England zu holen. Ein Stipendium ermöglichte Ilse Ziegellaub die Ausbildung zur psychiatrischen Sozialarbeiterin an der London School of Economics mit anschließender Tätigkeit an verschiedenen Erziehungsberatungsstellen und Schulen. 1944 ließ sie sich von Joseph Ziegellaub scheiden und nannte sich fortan Ilse Seglow.

Ausbau von Gruppenanalyse und Beratungsangeboten

1949 begab sich Ilse Seglow nach Wien, um über eine Lehranalyse bei Otto Fleischmann und Supervision durch August Aichhorn die Aufnahme in die Internationale Psychoanalytische Vereinigung zu erreichen. Das Vorhaben scheiterte jedoch am plötzlichen Tode Aichhorns und der Emigration Fleischmanns in die Vereinigten Staaten, woraufhin Seglow nach London zurückkehrte.

 Zusammen mit Patrick DeMare, Claire Winnicott, Walter Schindler, Jane Abercrombie, Malcom Pines, Norbert Elias und anderen nahm Ilse Seglow 1952 an den ersten gruppenanalytischen Sitzungen von S. H. Foulkes teil. Es kam zur Gründung der Group Analytic Society. 1951 gehörte Ilse Seglow zu den Gründungsmitgliedern der British Association of Psychotherapists, einem Berufsverband nichtärztlicher Psychotherapeuten verschiedener Richtungen. Zusammen mit Kollegen organisierte Seglow Beratungsangebote, die auf rege Nachfrage stießen, was auch in der Besonderheit begründet lag, dass sich die Honorare am Einkommen der Patienten orientierten. 1973 gründete Seglow das London Centre for Psychotherapy und leitete es bis ins hohe Alter. Schüler von ihr etablierten 1979 das Institut für Gruppenanalyse Heidelberg, das ganz im Geiste Ilse Seglows nicht nur Ärzte und Psychologen, sondern von Sozialarbeitern über Lehrer und Theologen all jene ausbildet, die in ihren Berufen mit Gruppen zu tun haben.

 Neben dem Bemühen, auch die gesellschaftskritischen Potentiale der Gruppenanalyse weiterzuentwickeln, verband sich mit Seglows Praxis ein besonderes soziales Engagement, „die idealistische Vision, daß analytische Psychotherapie für die erreichbar gemacht werden sollte, die nach solcher Hilfe hungerten, ob sie dafür bezahlen konnten oder nicht.“ [1]

Literatur

Gfäller, G., Leutz G. (Hrsg.)(2004): Gruppenanalyse, Gruppendynamik, Psychodrama: Quellen und Traditionen – Zeitzeugen berichten. 2. Auflage. Mattes Verlag, Heidelberg,  ISBN 3-930978-87-3.

 

Herman, N. (1989):  Ilse Seglow in her time. Reflections on her life and work. In: British Journal of Psychotherapy, Vol. 5, Nr. 3, ISSN 1752-0118, S. 431–441.

 

Köhncke D.(1991): Ins Auge fassen – Deutsche Wurzeln der Gruppenanalyse. In: Gruppenananalyse Jg. 1, Heft 2, ISSN 0939-4273, S. 1–20.

 

Schaumann C.(1992): Ilse Seglow – Skizzen zu ihrem Lebenslauf. In: Gruppenananalyse Jg. 2, 1992, Heft 1, ISSN 0939-4273, S. 1–16.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ilse_Seglow

English Chronicle

1900 October 28 Ilse Seglow, originally Ilse Seligmann, is born in Hamburg as the daughter of the liberal rabbi Caesar Seligmann and his wife Ella, née Kaufmann. The family lives in Hamburg in Klosterallee 9.

1902   The family moves to Frankfurt.

1909    Her sister Eleonore (Lore) Seligmann was born, who later called herself Evelyne (Eve) Anderson, pseudonym Evelyn Lend, Mary. After she fled Germany in 1933, she fought against the Nazis from exile. https://de.wikipedia.org/wiki/Evelyn_Anderson

Approx. 1915   Although markedly intelligent, Ilse Seligmann terminates secondary school (Gymnasium) early due to her rebellious attitude towards teachers and her neglect of schoolwork. As an au pair, she was "banished" to Berlin.

1921   She becomes a kindergarten teacher and

1923    head of childcare of the Jewish Women's Association local group in Wroclaw.

1924    She completes training as a social worker at the "Frankfurter Mutterschutz", a women's seminar for social professional work.

1925    In Wroclaw she works in the Central Office for Youth Welfare, the Municipal Professional Guardianship.

1926    In the psychotechnical laboratory she is engaged with test examinations.

1926 (1.8.) – 1927 (30.9.)    Head of the day nursery of the sisters' lodge of the "Eintracht" Society (probably in Darmstadt).

Ilse Seligmann gets involved in the German-Jewish Youth Movement "Kameraden". There she meets Martin Goldner.

After training as an actress with Louise Dumont in Düsseldorf, she had her first booking in Hanau.

Ilse Seligmann politicizes herself and joins the Communist Party of Germany (oral communication).

1926 July 19 Marriage to Martin Gerhard Goldner. At the time of marriage, the couple lived at Friedrichstr. 29 in Frankfurt am Main. After Goldner's medical exam, they move to Berlin. Martin Goldner works at the Charité.

Ilse Goldner is enthusiastic about Erwin Piscator's political theatre. She meets her future second husband, Joseph Ziegellaub, who is Piscator's dramaturge.

1928   Ilse Goldner has a theatre booking in Cottbus.

At her audition for a booking in Potsdam her talented is attested. Nevertheless, she gives up her theatre career after the director's comment: "You look too Jewish".

1930   Through the so-called "Begabtenprüfung" (aptitude examination) Ilse Goldner is able to begin her studies at the Berlin University "Unter den Linden". She studies three semesters of psychology (Köhler), sociology, pedagogy (Spranger) and history (3 semesters).

Ilse Goldner socializes in literary and leftist bohemian circles (in the Romanisches Café, the "Lunte" and the "Katakombe"). In 1931 Ilse Goldner lived with Martin Goldner at Motzstr. 60, near Herz. Their next joint address is Privatstrasse a. d. Bahn 3 III (renamed Bechstedter Weg from 1930).

Ilse Goldner applies for psychoanalytic training at the Berlin Psychoanalytic Institute. She is advised to apply again after completing her studies.

Works at Wilhelm Reichs "Beratungsstelle für Sexualaufklärung" (counseling centre for sexual education).

1931   After divorcing her husband on 25 November Goldner moves from Berlin to Frankfurt to study sociology with Karl Mannheim. She meets S. H. Fuchs (Foulkes) and is enthusiastic about the intellectual climate at the Institute of Sociology at Frankfurt University, with its connection to philosophy and psychoanalysis. There, she works on her doctoral dissertation titled "Schauspiel und Gesellschaft" (drama and society), which is supervised by Mannheim’s assistant Norbert Elias. She remains friends with him for life.

1932   Begins her analysis with Karl Landauer, one of the founders of the Frankfurt Psychoanalytic Institute (duration approx. one year). 

1933   Because of her taking part in communist resistance and her Jewish roots, Goldner flees via Saarbrücken and Strasbourg to Paris with her new partner Joseph Ziegellaub. In Strasbourg she founds a political cabaret together with her sister Lore, Joseph Ziegellaub, his brother Adolph, Gerhard Henschke (Lore's friend) and other actors.

As one of the first political refugees, she helps to set up a Jewish committee for refugees in Paris. When she helps not only Jewish refugees, she has to leave the job.

She earns a living for herself and her partner through bookbinding.

1934   Ilse marries Joseph Ziegellaub in Paris. Peter, who later also calls himself Seglow, is born. Under the new married surname the family is able to move back to Frankfurt and after that to Berlin, where Ziegellaub works at the "psychoanalytisches Kindergärtnerinnenseminar" (Psychoanalytical Seminar for Kindergarten Teachers) of the Jewish Women's League by her friend, the psychoanalyst Nelly Wolffheim. At this time Joseph Ziegellaub is an assistant of Fritz Wisten, the head of the "Jüdischer Kulturbund” (Jewish Cultural Association). After the war, Wisten was, among other things, artistic director of the "Theater am Schiffbauerdamm" in Berlin.

1937   Emigrates to England.

1939 August   Ilse Ziegellaub and her sister Eve succeed in bringing their parents, her brother and his wife, Nelly Wolffheim and other friends to England and provide them with the necessary residence guarantees.

1939 November 18   Ilse Ziegellaub is deprived of her German citizenship. She is listed as Ilse Magdalene Goldner, actress with last residence in Frankfurt/Main, Böhmerstr. 16.

1940 June  Ziegellaub works at a Child Guidance Clinic.

1940 October  Due to sepsis, Ilse Ziegellaub is not able to start her training as a psychiatric social worker at the London School of Economics (LSE) in October 1939, as planned, but only in October 1940 with the help of a scholarship.

1940/41   She returns to London and works at Maudsley Hospital, which was evacuated to Mill Hill. Ilse Ziegellaub leaves London because of heavy bombing (between September 7, 1940 and May 16, 1941).

1941 February   In Oxford she works in the Mental after Care, and cares for people who are discharged from the hospital. Mediated by the sociologist Tom Marshall she is working for Chatham House, the Royal Institute of International Affairs.  She is to develop a concept for the restoration of social services in Germany after the Nazi era.

1944   She regularly travels to London for analysis with Hilde Maas.

Divorces Joseph Ziegellaub and gives herself the new surname "Seglow". Because of her advanced age, she is not admitted to the British Psycho-analytical Society.

1945 until May   She serves as a "regional aftercare officer".

1949    She moves to Vienna to set up a Child Guidance Clinic under the supervision of August Aichhorn, together with Rose Dvorak. With a training analysis with Dr. Fleischmann, she wants to become a member of the Vienna Psychoanalytic Society, so that she can then be accepted into the International Psychoanalytic Association. She is also offered a research position in which she writes a report on delinquent children for the United Nations on juvenile court institutions. After her attempt fails because of Aichhorn’s death and Fleischmann’s emigration, Seglow moves back to London where she works as psychiatric social worker in a Child Guidance clinic.

1952   Attends the first group analytic sessions of S. H. Foulkes along with Patrick DeMare, Claire Winnicott, Walter Schindler, Jane Abercrombie, Malcom Pines, Norbert Elias and others.

1952   Psychotherapists of different directions, with academic degrees, their own analysis and clinical experience meet for case conferences and found the 'British Association of Psychotherapists (BAP), a professional association of non-physician psychotherapists. Ilse Seglow is one of the founding group and offers psychotherapeutic consultation. At her suggestion, the group names itself the London Centre for Psychotherapy' in 1971.

She introduces the TCI-(Ruth) Cohn groups in England.

1954   Seglow finds employment in Battersea, at the Gideon School for maladjusted children.

1957   Ilse Seglow works as a psychiatric social worker and therapist at various Child Guidence Clinics in Walthamstow, Uxbridge, Hoddesdon and Grays.
1960   Seglow retires from official professional life and works in private practice.

1973   Ilse Seglow, after a serious crisis at BAP, founds the new London Centre for Psychotherapy.

1979   Students of Seglow found the Institut für Gruppenanalyse Heidelberg, where physicians, psychologists, social workers, teachers, and theologians – basically everyone, who is in contact with groups through their line of work – are trained.

1984 July 9 Ilse Seglow dies in London.

 

References:

Herman, Nini: Ilse Seglow in her time. Reflections on her life and work. British Journal of Psychotherapy 5, 1989, 431-441

Schaumann, Claudia: Ilse Seglow - Skizzen zu ihrem Lebenslauf. Gruppenanalyse 2 (1), 1992

http://www.psychoanalytikerinnen.de/england_biografien.html#Seglow

Personal unpublished interview, recorded on seven audio cassettes, in the Archives for the History of Psychoanalysis.

 

With thanks to Peter Seglow for additions and corrections.

(Regine Lockot, translated by Lorenz Mangold)

 

  • Ilse Seligmann, ca 3 Jahre alt
  • Ilse Golner als 'Gretchen'
  • Ilse Goldner, Schauspielerin
  • Frankfurt 1933
  • Frankfurt 1933
  • Frankfurt 1933
  • !934 Hochzeit mit Josef Ziegellaub
  • 1937 Ilse Ziegellaub mit Peter
  • 15.11.1939 Ilse Ziegellaub wird als Ilse Goldner ausgebürgert
  • Ilse Seglow, Mitter der 60er Jahre
  • Ilse Seglow
  • Geschwister Seligmann

 

Stadtplan

 

 

Gedenktafel

 

Gedenktafel in der Duisburger Str. 2

Ilse Seglow

 verh. Goldner, verh. Ziegellaub

 

geb. 28.10.1900 in Hamburg, gest. 9.7.1984 in London

 Tochter des liberalen Rabbiners Dr. Caesar Seligmann (Frankfurt),

 Kindergärtnerin, Sozialarbeiterin, Schauspielerin, analytische Psychotherapeutin, Pionierin der Gruppenanalyse nach S. H. Foulkes.

 Als Kommunistin im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, arbeitet sie u.a. in Wilhelm Reichs SexPol. Gezwungen, sowohl ihre soziologische Dissertation bei Norbert Elias abzubrechen, als auch ihre psychoanalytische Ausbildung, floh sie 1933 nach Paris.

 Zurück in Deutschland, lebte sie mit Joseph Ziegellaub und ihrem Sohn Peter von 1935 bis 1937 in Berlin  und  arbeitete im psychoanalytischen Kindergärtnerinnenseminar von Nelly Wolffheim.

  1938 fand sie in London Asyl und wurde Gruppenanalytikerin.

 Gründungsmitglied der ‘Group Analytic Society‘ (1952)

 Gründungsmitglied der ‘British Association of Psychotherapists‘ (1952)

 Initiatorin des ‘Instituts für Gruppenanalyse Heidelberg‘ (1979)

 

         „Ich möchte mit den meisten älteren Deutschen nichts zu tun haben, aber ich arbeite mit ihren Kindern in meiner Gruppe an meiner tiefen, tiefen Traurigkeit darüber, dass ich Deutschland verloren habe. Die Gruppe zeigt oft, dass sie durch ihr Zusammensein mit mir zu büßen versucht“ (1983).

 

Sponsoren der Tafel:  17. Internationales Symposium der ‚Group Analytic Society International‘ (GASi) und Freunde der Psychoanalyse. 19. August, 2017

 

Adelheid Müller-Knauß gab die Anregung zur Ehrung von Ilse Seglow durch die Gedenktafel

 

Zu den Quellen:

Die Tonbandaufnahme liegt im Archiv zur Geschichte der Psychoanalyse. Die historischen Fotos von Ilse Seglow wurden mir freundlicherweise von Peter Seglow überlassen. Die aktuellen Fotos stammen von Ludger M.Hermanns, Adelheid Müller-Knauß und Regine Lockot. Der Text bei Wikipedia wurden im Wesentlichen von Benjamin Sello, unterstützt von Peter Seglow, Adelheid Müller-Knauß und Regine Lockot verfasst.

Das Foto von Landauer wurde dem lizenzfreien Foto des Weimarer psychoanalytischen Kongresses von 1911 entnommen.

  • Karl Abraham
  • Franz Alexander
  • Berliner Psychoanalytisches Institut I
  • Berliner Psychoanalytisches Institut II
  • Siegfried Bernfeld
  • Max und Mirra Eitingon
  • Otto Fenichel
  • Marie Freud
  • Erich Fromm
  • DIE GRADIVA
  • Karen Horney
  • Edith Jacobssohn
  • Melanie Klein
  • Max Levy-Suhl
  • Sándor Radó
  • Wilhelm und Annie Reich
  • Theodor Reik
  • Angela Rohr
  • Hanns Sachs
  • Ilse Seglow
  • Ernst Simmel
  • René Spitz
  • Nelly Wolffheim
  • Patenschaften
  • Tafeln der Gesellschaft f. Analytische Psychologie
  • Nicht genehmigte Tafeln
Impressum | Datenschutz | Sitemap
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
Jimdo

Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com

  • Gedenktafeln (Mit Freud)
    • Karl Abraham
    • Franz Alexander
    • Berliner Psychoanalytisches Institut I
    • Berliner Psychoanalytisches Institut II
    • Siegfried Bernfeld
    • Max und Mirra Eitingon
    • Otto Fenichel
    • Marie Freud
    • Erich Fromm
    • DIE GRADIVA
    • Karen Horney
    • Edith Jacobssohn
    • Melanie Klein
    • Max Levy-Suhl
    • Sándor Radó
    • Wilhelm und Annie Reich
    • Theodor Reik
    • Angela Rohr
    • Hanns Sachs
    • Ilse Seglow
    • Ernst Simmel
    • René Spitz
    • Nelly Wolffheim
    • Patenschaften
    • Tafeln der Gesellschaft f. Analytische Psychologie
    • Nicht genehmigte Tafeln
  • ADRESSEN
  • Routen
  • Tafel- und Poster-Galerie
  • Kontakt
zuklappen